Glauben ist ein Problem

Heute habe ich wohl wieder mal bock, mir es mit möglichst vielen Menschen zu verscherzen ;-). Aber wenn Unschuldige sterben, ganze Menschengruppen entmenschlicht werden, ist es leider Zeit für meine Wahrheit – ob sie euch gefällt oder nicht.

Glauben ist ein Problem. Der Glaube daran, man sei von Gott auserwählt und damit mehr Mensch als diejenigen, die nicht dem gleichen Kult anhängen. Der Glaube daran, dass Gott will, dass man „Ungläubige“ töten soll. Der Glaube daran, dass durch die Opferung eines Menschen die „Sünden“ derjenigen Menschen ausgetilgt werden können, die ein bestimmtes Glaubensritual praktizieren. Der Glaube daran, dass nach dem materiellen Leben ein alleserlösendes Nichts kommt. Der Glaube daran, dass Gott Bücher schreibt. Der Glaube daran, dass wir nur materielle Maschinen wären. Der Glaube daran, dass alles Gleichwertig und Unbedeutend ist. Überhaupt: glauben anstatt wissen.

Bevor jetzt irgend jemand mit einem Anti-Hammer kommt: Ich habe soeben sämtlichen grossen Weltreligionen und Anti-Religionen ans Bein gepisst! Ich selber habe in diesen Schriften und Theorien viel Wertvolles gefunden, aber wenig überprüfbare Wahrheit.

In einem bescheidenen halben Jahrhundert der Wahrheitssuche sehe ich mittlerweile für mich selber klar. Glauben ist für ein spirituelles Leben und inneres Wachstum nicht nötig, sondern im Gegenteil hinderlich. Jeder kann in der Selbstanalyse feststellen, dass alles Gute und alles Leid, dass er erlebt, innere Gründe hat. Jede kann im Selbstexperiment überprüfen, dass sich die äusserlich erlebte Welt nach ihrer inneren Langzeitschwingung ausrichtet. Jeder kann in intensiv praktizierter Introspektion seinen eigenen, zeitlosen Seelen-Kern erkennen lernen. Jede kann sich über innere Ruhe mit dem Grossen, Guten Geist verbinden, der Quelle der Existenz, und seine Freundschaft und seinen Halt erfahren. Jeder kann sich mit den Berichten von Nahtoderfahrenen in Wort, Bild und Ton auseinandersetzen und erkennen, welche davon für ihn stimmig und konsistent sind. Jede hat Zugang zur unendlichen Weisheit, die alle Fragen wahrhaft beantworten kann – wenn sie sehr aufmerksam in sich hineinhört und sich nicht selbst belügt. Das ist alles erlebbar, überprüfbar, wissbar.

Gott hat uns innerlich bereits mit allem ausgestattet, was wir brauchen, um zu ihm zurückzufinden. Nicht-überprüfter Glaube an Dinge, die von der äusseren Welt an uns herangetragen werden, ist spirituell unreif und führt zu mehr Leid und einem langen eigenen Erlösungsprozess.

Einfach in sich hineinhören, mit Selbstehrlichkeit.

Euer,
Waldgänger Tom

2 Gedanken zu „Glauben ist ein Problem

  1. Dein Name sagt mir eigentlich schon, wohin der Weg führt. Ich brauche auch keine Religionen, die mich entwurzeln und einen Keil zwischen mich und den Schöpfer treiben. Ich brauche nicht mal einen ganzen Wald, sondern nur 1 Baum, um zur Ruhe zu kommen. Liebe Grüße zu Dir über das Schwäbische Meer.

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